Leben

Die Einfältigen

Der Tod ist unausweichlich, die FDP offenbar auch. Auf die Gefahren, welche in Deutschland durch eine Regierungsbeteiligung der FDP drohen, wurde auf den GERADEZU-Seiten oft und ausführlich hingewiesen. Schon weit vor der Wahl. Aus einer Gefahr ist jetzt reales Grauen geworden. Der Wahlausgang und das der FDP daraus erwachsene Erpressungspotenzial für fast jede politische Konstellation haben es möglich gemacht. Tag um Tag liefert die FDP für ihre Gefährlichkeit Beweise ab. Sogar einst gewogene Medien sind in Sachen FDP längst hellhörig geworden. Nun greift die FDP Politik sogar ins Leben und gesellt sich dabei gefährlich nah dem Tod zur Seite. Die Süddeutsche Zeitung brachte es am 8. November 2021 unter der Überschrift „Das kann die FDP nicht ernsthaft wollen“ auf den Punkt: „Mit der Verteidigung der Freiheit lässt sich so viel begründen: ein Nein zum Tempolimit oder zu Steuererhöhungen oder eben zu einer Impfpflicht. Tatsächlich aber ist diese Haltung nur einfältig – und in einer Pandemie gefährlich.“ Das Nachrichtenportal von T-Online schrieb am 9.11.2021: „Doch wie zunächst in den Sondierungen und jetzt in den Koalitionsverhandlungen setzt sich nun auch in der Corona-Politik der Eindruck fest, dass es gerade die FDP als kleinster Partner ist, die SPD und Grünen ihren Willen in entscheidenden Punkten aufdrückt.“ Diese entscheidenden Punkte in der Pandemie werden befeuert durch das Schwadronieren mit Freiheitsbegriffen, welche die FDP zur Monstranz erhoben. Das manische Festhalten an angeblichen Freiheiten gefährdet längst unser aller Gesundheit und Leben. Das von Fachleuten dringend empfohlene „2G“ – Eintritt grundsätzlich nur für jene, die genesen oder geimpft – wird von einer FDP im Machtrausch so kategorisch abgelehnt wie die letzte Option zur Rettung von Menschenleben, die Impfpflicht.

Ein Land in Geiselhaft von Umnachteten, Impfgegnern, Corona-Leugnern und der FDP? (Foto: Michael Hofmann auf Pixabay)

Über die gesamte Pandemiezeit beförderte die FDP stets Propaganda des Blattes der Niedertracht  gegen die Corona-Maßnahmen, wetterte gegen die Beschlüsse von Bund und Ländern, lieferte Querdenkern wie Corona-Leugnern populistische Munition. Die niedrige und zur Bekämpfung der Pandemie unzureichende Impfquote im Land von 67 % ist auch Frucht solcher Saat. Den Anteil der FDP an diesem Schlamassel sollte man nicht unter den Teppich kehren. Das Land stolpert in die vierte Corona-Welle und bei der FDP regt sich nicht etwa Verstand und Verantwortung, sondern nur das ewige Mantra „Mit uns wird es kein/keine…“, um nochmals die Süddeutsche Zeitung zu zitieren. Diente FDP Politik bisher mit großer Gewissheit und Verlässlichkeit ihrer bevorzugten Multimillionärs- wie Milliardärsklientel und nahm dabei immer billigend in Kauf Millionen Menschen durch neoliberale Politik an den sozialen Abgrund zu drängen, so kann man nun von einer neuen Qualität sprechen. Jetzt geht es sogar ganz direkt um Leben und Tod. Wenn sich die Intensivstationen überfüllen und auf Friedhöfen Sonderschichten anstehen, ist es für alles zu spät. So die von Christian Drosten prophezeiten 100.000 zusätzlichen Toten tatsächlich zu beklagen wären, falls die nötigen Maßnahmen zur Eindämmung nicht ergriffen werden, ist es an der Zeit den Finger auch auf die FDP und deren verheerende Blockadepolitik zu richten.

Zu der aktuell von der FDP als ihr eigenes Fürsorge-Alibi bevorzugten Strategie des mehr Testen hat Prof. Drosten, immerhin Leiter des Fachbereichs Virologie und Institutsdirektor an der Charité, eine deutliche Meinung: „Die Tests werden als Notbremse hingestellt, um die Welle zu brechen. Aber das werden sie in keinem Fall sein.“ Daraus ergibt sich umgehend eine Fragestellung an zwei politische Parteien, die Grünen und die SPD. Wie lange wollen diese sich noch von der FDP und deren fataler Politik am Nasenring durch die politische Arena führen lassen und ein ganzes Land in die Geiselhaft einer Lobby-Partei geben? Sicher ist es nicht populär so etwas zu schreiben oder zu sagen. Doch besser als die FDP wäre dann für das Land noch die unbeliebte Koalition der SPD mit der arg schlingernden CDU. Beim Thema Rettung von Gesundheit und Leben könnten im Angesicht der Gefahr beide Parteien sicher einen gemeinsamen Nenner finden. Was in diesen Zeiten schon viel. Natürlich keine gloriose Aussicht. Gerade in Anbetracht der durchsetzungsschwachen Grünen sollte man in der SPD diese unbeliebte Variante dennoch nicht unter den Teppich kehren. Die Regierungsbeteiligung der FDP ist nämlich nicht alternativlos.

*Titelbild: Henrikas Mackevicius auf Pixabay

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