Gesellschaft

Kluger Beobachter

Ich frage mich, wie viele CDU-Politiker und Welt-Kolumnisten, die versuchen, einen Kulturkrieg um Lastenräder zu schüren, erkennen, dass sie auf deutsche Erfolgsgeschichten wie Muli und Chike verzichten. Kleine Start-ups mit klassischer Tüftler-Mentalität. Was gibt es daran nicht zu mögen? Sinnvoller wäre die Lastenradförderung vielleicht, um mit diesen die Axel-Springer-Büros vom Rande Kreuzbergs nach Charlottenburg zu verlegen und die emotionale Temperatur des Landes auf einen Schlag um rund 65 % zu senken.

Eine interessante Beobachtung. Der britische Journalist Philip Oltermann setzte diese Meinung in zwei Tweets (24.08.2021) auf Twitter ab. Der 40-jährige Autor ist seit 2016 Chef des Berliner Büros des Guardian und ein hellsichtiger Beobachter deutscher Politik und vor allem von dessen Politikbetrieb. Unverstellt hat er dabei auch einen stets klaren Blick auf den die Politik ummantelnden Medienzirkus. Dabei analysiert er klarer und authentischer als die von sich selbst berauschte und sich auch selbst genügende deutsche Hauptstadtpresse. So hat er in seinen Berlinjahren völlig illusionslos erkannt, sein Tweet lässt da keine Fragen offen, wer in Deutschland den Politikbetrieb aufheizt und am Brodeln hält. Chapeau.

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