Gesellschaft

Pendlerpartei ante portas

Medienbeobachter staunen vor Überraschung. Nach der Welle einer Anti-Baerbock-Kampagne des Springer-Verlages hat dieser mit seinem Großbuchstabenblatt nun Armin Laschet im Visier. Einige reiben sich darüber verwundert die Augen. Dazu besteht allerdings kein Anlass. Schlichtweg geht es hier ganz profan um die Verhinderung einer alleinigen Regierungsmehrheit für CDU und Grüne, die immer noch machbar, trotz Baerbock, trotz Laschet. Springer und das Fettdruckblatt wollen die FDP unbedingt in die Regierung schreiben, pumpen den schlaffen Ballon der FDP seit geraumer Zeit erfolgreich mit Luft, Leben und Umfrageprozenten. Ist Springer mit seinem Lieblingskandidaten Merz auf die Fresse gefallen, will man sich bei der Lieblingspartei FDP nicht noch einmal die Ernte verhageln lassen. Die neoliberale Speerspitze soll in die Regierung – komme, was da wolle. Also kleidet Springer sich heimlich in Jamaika Farben und unterstützt unheilvoll die alte Pendlerpartei. Diese wähnt sich schon am Trog von Macht und Posten, wettert auf dem Weg dahin gegen Sozialleistungen und wirft sich vielerlei populistischen Strömungen an den Hals. Man weiß, wem man dient und lässt den eigenen Vorsitzenden mal dieses oder jenes Ministerium für sich fordern. Der FDP, da sollte sich niemand auf dem Weg an die Wahlurne täuschen, ging es immer nur um zwei Dinge, um die eigenen Pfründe und natürlich um den Schutz der Superreichen. Darin hat sie einzig und stets Kontinuität gezeigt. Mit wem man es bei der ehemaligen Pünktchenpartei und aktuellen Prätorianergarde des Neoliberalismus zu tun hat, entlarven ihre Dauerschwätzer sogar selber, weil sie auf die Vergesslichkeit der Leute immer zählen und setzen konnten. Dafür ein exemplarisches Beispiel direkt vom stellvertretenden Parteivorsitzenden und Talkshowbewohner Wolfgang Kubicki:

Kubicki am 07. April 2021: „Geimpfte müssen Freiheiten zurückerhalten. Angst vor Unmut der ungeimpften Bevölkerung darf nicht die Richtschnur sein.“

Kubicki am 25. Juli 2021: „Freiheit ist ohne Risiko nicht zu haben. Benachteiligung von Ungeimpften wäre verfassungswidrig.“

Granden der FDP haben stets ihre Lieblingsdevise im politischen Köcher: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.“ Mehr ist über die FDP nicht zu sagen.

*Beitragsbild: Kevin Schneider auf Pixabay

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