Gesellschaft

Quartalsirrer muss abdanken

Am Ende stolperte dieser von seiner eigenen Bedeutung Berauschter über ein selbstherrliches TV-Interview, in dem er einen Nazikollaborateur hochjubelte. Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj blieb nur die Entlassung, wollte er nicht den Unterstützungs- und Zuwendungskanal der deutschen Regierung Richtung Ukraine gefährden. Letztendlich ist einem gerade auf dem Feld der Politik das materielle Hemd immer näher als die polternde Hose. Selbst wenn in selbiger ein alter Kumpel steckt. So gesehen ist  die Entscheidung von Selenskyj aus dessen Sicht sogar rational. Rational war in Sachen Andrij Melnyk hierzulande nichts. Dass sich dessen Akte für Deutschland nun schließt, könnte man als eine Art Segen bezeichnen, so man diesen Herren als biblische Plage empfunden. Was vielleicht doch etwas zu hoch gegriffen. Natürlich kann man nicht ganz ausschließen, dass jener Quartalsirre in irgendwelchen Krawallblättern als Kolumnist auftaucht. Wir Deutschen haben gerade für Demagogen immer Herz und Verwendung. Der Ordnung halber sei erwähnt, GERADEZU hat bereits am 30.03.2022 unter dem Titel „Der Unbotschafter“ auf das durchgeknallte Element dieses Mannes und seine ekelhafte Sympathie für einen alten Faschistenführer hingewiesen. Andere taten dies auch, allerdings eine Minderheit. Die Mehrheit wanzte sich da noch schamlos und nachsabbernd an den verbalen Irrsinn dieses diplomatiefernen Unbotschafters heran.

Lange galt dieser Propagandist hierzulande als eine Art Guru, letzte Instanz und Heiliger in allen Interpretationen des Ukrainekonflikts. Das Blatt der Niedertracht stellte jeden an den Pranger, der bei dessen Worten nicht mindestens die Hacken zusammen knallte. Was Melnyk sagte, galt als Richtschnur für unzählige Medien. Ob in den Schreibstuben oder in den Sesseln des Talkshow-Universums, immer wieder wurden deutsche Politiker von deutschen Medienangestellten aufgefordert, fast genötigt, endlich auf alles zu hören, was Melnyk sagt und dieses gefälligst umzusetzen. Wer gegen Melnyk argumentierte, hatte schnell den Vernichtungspfeil Putinfreund“ in der Brust. Und der Köcher und Bögen waren viele. Melnyk konnte die ehemalige Kanzlerin wie den aktuellen Kanzler beleidigen, oder jeden, der ihm nicht in seinen Größenwahn passte. Claqueure waren immer bereitwillig und zahlreich zur Stelle, es umgehend zu transportieren oder in eine Forderung an die hiesige Politik umzumünzen. Olaf Scholz sollte deutsche Ukrainepolitik nebst Waffenlieferungen gefälligst an den Vorgaben Melnyks ausrichten. Der Irrsinn kannte keine Grenzen, nicht nur bei Melnyk. Besonders perfide das Zusammenspiel in Sachen der Herabsetzung von Angela Merkel. Jene, die noch eine offene Rechnung mit Angela Merkel zu begleichen hatten, bedienten sich fast orgiastisch an Melnyks Attacken gegen die Altkanzlerin.

Melnyks Talkshowsessel wird nun leer bleiben, seine bisherigen Gönner setzen die Segel neu und wollen ungern an eigene Schande erinnert werden. So waren sie immer und so werden sie bleiben, derweil sie weitermachen, als hätten sie mit alledem nichts zu tun. An Gästen im Ukraine-Kriegs-Geist von Melnyk wird es weiterhin nicht mangeln, da stehen Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Anton Hofreiter sicher gern Gewehr bei Fuß. Nicht zu vergessen das außenpolitische Möchtegerngenie Norbert Röttgen, der ja die Argumente von Herrn Melnyk gern zu Munde und ins Feld führte, außerdem bekanntermaßen sowieso in irgendeiner Talkshowbude leben muss, so man seine Daueranwesenheit dort nicht falsch interpretiert.

*Beitragsbild: Andrij Melnyk (Screenshot: Sender Phoenix)

 

 

 

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