Gesellschaft

Sir Ahmed Salman Rushdie

Möge Salman Rushdie den brutalen Mordversuch eines feigen Islamisten überleben, hoffentlich genesen und keine physischen und psychischen Schäden zurückbehalten. Die mit dem Mordanschlag, Ergebnis eines vor Jahrzehnten von einem islamischen Religionsführer in Auftrag gegeben Mordaufrufs, erneut einsetzende Debatte nebst medialer Aufgeregtheit wird sich festfressen zwischen denen, die die Rolle des Islam in diesem Verbrechen nicht sehen wollen oder verniedlichen, und jenen, die sofort ihre Propaganda schärfen und alle Muslime sowieso für potenzielle Attentäter halten. Diese beiden Extremlager werden die Lufthoheit über den Vorfall für sich beanspruchen, wobei Wahrheit und Realität wie so oft schnell auf der Strecke bleiben. Geholfen ist damit niemandem, vor allem nicht Salman Rushdie, um dessen Leben Ärzte in einer Klinik kämpfen. Der erbärmliche Täter ist laut dem britischen Guradian der 24-jährige Hadi Matar aus Fairview, New Jersey. Als dieser Aufruf zur Tötung von Salman Rushdie von Ruhollah Chomeini erlassen wurde, war dieser Typ also noch nicht auf der Welt. Es zeigt exemplarisch, wie islamistischer Fanatismus sich über Generationen am Leben hält und ähnlich einem vergifteten Staffelstab weitergegeben wird.

Wer frei und unabhängig denkt, dabei im Sinn von Tucholsky unterwegs ist („Satire darf alles“) oder ironischer zeichnet, dichtet, filmt und schreibt, als es dem Islam passt, der läuft Gefahr, an jedem Ort der Welt von Islamisten brutal abgeschlachtet und ermordet zu werden. Wer seine Illusionen behalten möchte, der Islam sei friedlich und habe nichts mit den Verbrechen und Morden von Islamisten zu tun, der kann seiner Gemütsberuhigung weiter ein Schlaflied singen. Oder er macht sich die Mühe und schaut, was zwei großartige Journalisten, der Brite Christopher Hitchens und die Italienerin Oriana Fallaci dazu einst veröffentlichten und beginnt nachzudenken. Beide Autoren, Ikonen eines mutigen und aufklärerischen Journalismus, sind leider schon verstorben, haben aber zum Thema Islam und Islamismus Erkenntnisse und Analysen hinterlassen, die so lesens- und nachdenkenswert sind wie am Tag ihre Veröffentlichung. Die Richtigkeit ihrer Aussagen und Beobachtungen wurde oftmals durch die Taten der Islamisten bewiesen. Hitchens kann sich jeder gut per Google-Recherche nähern und in dessen Werk kluge Erkenntnisse über den Islamismus und den Islam finden. Fallaci hat zum selben Thema 2001 das hellsichtige und meinungsstarke Buch „Die Wut und der Stolz“ geschrieben, welches in jedes Regal gehört und unbedingt gelesen werden sollte. Eine profane Frage von Oriana Fallaci, welche diese schon vor 20 Jahren aufgeworfen hat, bleibt aktuell und muss sich jeder selbst beantworten:

Welchen Sinn hat es, Leute zu respektieren, die uns nicht respektieren?

*Titelbild: Salman Rushdie (Foto: Twitter)

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