Gesellschaft

Fahrlässigkeit in den Tod

Der April beginnt traditionell mit Ulk, je nach Scherzkeks und dessen mehr oder minder zündenden Klamauk. In diesem Jahr findet der „Aprilscherz“ sogar von Staats wegen statt und greift über in unser Leben. Mit geballtem Wahnsinn und angesagter Fahrlässigkeit wurde eine ganze Nation mit der fast vollständigen Aufhebung zentral wichtiger Verordnungen und Vorsichtsmaßnahmen in Sachen Corona-Pandemie in die kollektive Verantwortungslosigkeit gestoßen. Von Staats wegen ist natürlich nicht ganz richtig. Es müsste von FDP wegen heißen. Diese Klientelpartei, die selbst das Justizministerium zum Ort ihrer kruden Lobby- und Weltanschauungspolitik macht und noch jede Schandtat mit dem Begriff „Freiheit“ ummantelt, agiert wie eine herrschende Staatspartei. Sie bestimmt auf fatale Weise wesentliche Politikteile in diesem Land. Die SPD und ihr Kanzler folgen willig. Die berauschten Grünen sonnen sich derweil in ihrer außenpolitischen Bedeutung, was sie fälschlicherweise als weltpolitische Geltung empfinden, welche allerdings bei näherer Betrachtung nur dem Sprung eines Papiertigers gleicht. Mit der von Amtswegen nun verordneten Abschaltung von Vernunft, also dem Beenden wichtiger Corona-Schutzmaßnahmen, haben der Irrsinn und jene ihm frönende und krakeelende Minderheit im Land einen greifbaren Sieg errungen. Man kann es noch deutlicher sagen: Die Idiotie hat hierzulande Triumph gefeiert und weiter Zukunft. Die Vernunft sich wieder in ihr Schicksal ergeben und kläglich kapituliert. 300.000 Neuinfektionen, 300 Tote täglich. Was schert es die FDP! Durch diese Politik werden Menschen chronisch erkranken, ihre berufliche Existenz verlieren und sogar sterben. (Wer sich aktuell fragt, wie der Wahnsinn der Nazis im Januar 1933 nur triumphieren konnte und über den gesunden Menschenverstand siegen, der sollte nicht zurückblicken, sondern sich besser in unserer eigenen Zeit mit- wie nachdenkend umschauen. Der zivilisatorische Faden ist nach wie vor dünn.)

Freiheit Marke FDP. (Foto: Gerd Altmann auf Pixabay )

Wenn die FDP den Tod durch Covid-19 und dessen Mutationen als Freiheitsbegriff verkauft, sollte sich einer zum Vorkämpfer der Gesundheit und der Menschen aufschwingen, der dafür von Amtswegen prädestiniert. Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Doch was macht dieser im Angesicht einer realen Gefahr? Er teilt der Öffentlichkeit zum eingetretenen Wahnsinn höchstpersönlich wie folgt mit: „Epidemiologisch wäre das Festhalten an der Maskenpflicht richtig gewesen. Es ging aber rechtlich nicht, der besondere Schutz der Ungeimpften rechtfertigt Einschränkungen der Geimpften nicht mehr. Daher müssen jetzt Ungeimpfte für sich selbst sorgen.“ Dieses suggeriert völlig falsch den Eindruck als wären geimpfte Menschen gestählt und nicht in Gefahr, sondern nur die ungeimpften Hohlköpfe. Es ist leider anders, auch Menschen mit vollständigem Impfschutz sind und bleiben weiterhin gefährdet, nun noch vom Staat alleingelassen mit den Irren. Es ging rechtlich nicht, ist eine fadenscheinige Umschreibung für Lauterbachs klägliche Kapitulation vor dieser unheilvollen FDP. Selbstverständlich hätte man die Rechtsgrundlage für eine Maskenpflicht auch außerhalb von Hotspots beibehalten können. Es gibt keinen seriösen Verfassungsrechtler, der es anders sieht. Karl Lauterbach war ähnlich dem Virologen Christian Drosten oftmals ein Fels der Vernunft in der Brandung der Idiotie. (Der weltweit geschätzte Drosten hat sich längst aus der öffentlichen Aufklärung zurückgezogen. Wer mag es ihm verdenken? Politik hat diesen klugen Aufklärer zu oft im Feuer von Denunziationsmedien und deren aufgewiegelten Horden allein gelassen. An der stupiden Blödheit eines Teils der Deutschen und deren Einpeitscher kann man mit rationalen Argumenten und Vernunft nur scheitern, also irgendwann verzweifeln.) Nun macht ausgerechnet der Gesundheitsminister Lauterbach sich wider besseres Wissen „rechtliche Bedenken“ der FDP-Propaganda zu eigen und folgt gehorsam der Fehlbesetzung auf dem Stuhl des Justizministers mit Namen Marco Buschmann. Ein Schreckensszenario und politisches wie menschliches Trauerspiel. Ein Land, in dem die FDP über Leben und Tod entscheidet, ist kein gutes Land. Jene, welche dieser Partei politisch nicht das Handwerk legen, müssen sich gefallen lassen, dass man ihnen den Bertolt Brecht Satz des Galileo Galilei hinter den Spiegel steckt. Er gilt gleichermaßen für den Kanzler, für SPD und Grüne und er gilt für uns Wähler wie für den Minister Karl Lauterbach:

Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß, und sie eine Lüge nennt der ist ein Verbrecher!

*Titelbild: Justizminister Buschmann und Gesundheitsminister Lauterbach. (Screenshot: Sender Phoenix)

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