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Signal der Hoffnung

Der kleine zentralamerikanische Karibik-Staat Honduras mit seinen knapp 10 Millionen Einwohnern setzt ein winziges Signal der Hoffnung. Ähnlich Gabriel Boric, dem designierten Präsidenten von Chile, hat die Sozialistin Xiomara Castro die Präsidentschaftswahl gewonnen. Der linke Aufschwung in ganz Lateinamerika ist unverkennbar und basiert auf der zerstörerischen Spur, die der Neoliberalismus mit seiner völligen Menschenverachtung durch Mittel-, Süd- und Zentralamerika zieht. In Brasilien ist durchaus eine Rückkehr des Linken Luiz Lula möglich. Er könnte Jair Bolsanaro, diesen Schrecken Brasiliens, bei den Präsidentschaftswahlen schlagen. In Honduras ging mit dem Wahlsieg der linken Kandidatin jedenfalls der Albtraum in Person von Juan Orlando Hernández endlich zu Ende. Dieser war 2009 durch ein Bündnis aus putschenden Militärs und einer korrupten Justiz an die Macht gekommen. Gestürzt wurde der legitime Präsident Manuel Zelaya, der übrigens der Ehemann von Xiomara Castro. Ihr Vorgänger Juan Orlando Hernández war tief mit der organisierten Kriminalität verbandelt, zum Nutzen der Kartelle und zum Schaden für das honduranische Volk. Eine große Mehrheit der Honduraner sieht den Wahlsieg von Xiomara Castro daher wie eine Art Erlösung.

Xiomara Castro: Faust geballt. Zum Kampf bereit. (Foto: Twitter/Jacobin)

Die Probleme im Land sind durch die Cliquenwirtschaft der Reichen enorm. Dennoch hat Xiomara Castro, auch darin ihrem künftigen Amtskollegen in Chile ähnlich, dem Neoliberalismus den Kampf angesagt. Ein Scheitern natürlich durchaus möglich. Aber der Versuch ist schon aller Ehren wert. Europa und dessen politische und wirtschaftliche Elite haben sich dem Neoliberalismus aus Ohnmacht oder Überzeugung längst bedingungslos unterworfen. Man schaue nur auf die verachtenswerten Torys in Großbritannien, die ein Land zur persönlichen Beute der Oberschicht machen. Umso mehr muss man mit Achtung und Respekt nach Lateinamerika blicken und die Kampfansage an den Neoliberalismus mit Neugier und heißem Herzen verfolgen.

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