Sport

Verkommenheit unter Ringen

Das IOC hat laut britischem Guardian seine Social Media Teams angewiesen, keine Bilder oder Eindrücke zu verbreiten, die Sportler zeigen, welche aus Protest gegen immer weiter um sich greifenden Rassismus vor Wettbewerbsbeginn kurz und demonstrativ auf das Knie gehen. Rassismus ist längst auf der sportlichen Tagesordnung, umgibt viele Sportereignisse direkt und im Nachgang. Die Fußball-EM und alles, was auf einige englische Fußballnationalspieler einprasselte, ist dafür trauriger wie aktueller Beleg. Funktionäre, die den Sport als Quelle ihres persönlichen Reichtums ansehen und ihrer Korruption und Verderbtheit aus vollem Herzen auf vielerlei Posten und Pöstchen frönen, sehen diese Proteste natürlich ungern. Sie wollen ihre Mär von der reinen und heilen Sportwelt aufrechterhalten und die Vermarktungsmaschinerie nicht beflecken lassen. Nur so bleiben sie selber am Drücker und am Geld. So unprosaisch kommt das „schneller, höher, weiter“ heutzutage daher. Auf Befehl des IOC wurde diesem Traditionsmotto nun noch der Zusatz „gemeinsam“ beigestellt. Ein erneuter Trommelwirbel der Heuchelei. Gemeinsam mit wem? Mit Sportlern gegen Rassismus offenbar nicht. Gemeinsam mit Diktatoren gern. Bevorzugt aus den Gegenden, wo Öl sprudelt. Den Ölherrschern hat man den Sport und die Sportler geliefert, ausverkauft und in die Hand gegeben. Wenn sich die Sportfürsten mit diesen absoluten Herrschern und Potentaten treffen, wird Hof gehalten. Kein Social Media Team des IOC wird aus diesen Anlässen angehalten, davon keine Bilder um die Welt zu senden. Im Gegenteil, man sonnt sich noch in dieser Verkommenheit.

(Bild: 3D Animation Production Company auf Pixabay)

Das IOC um den Deutschen Thomas Bach ist aus dem Holz der FIFA um Gianni Infantino. Dieser Infantino will gerade eine Fußball-WM alle zwei Jahre durchpauken, damit die Geldvermehrung intensivieren und den Ausverkauf jedweden sportlichen Wertes vorantreiben. Durch und durch amoralisch und verdorben haben unverantwortliche Sportfürsten den Geist der olympischen Idee längst durch den Petrodollar ersetzt. Sportler und deren freie Meinungsäußerung sind da nur im Wege. Die Achtung vor allen Athleten und Athletinnen, die sich dem Rassismus dennoch ehrlich entgegenstellen, wächst durch die schändliche Handlung des IOC zu großem Respekt. Zu diesem IOC fällt einem abschließend nur der Berliner Maler Max Liebermann ein: „Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.“ Er könnte, so die Überlieferung, übrigens auch „essen“ gesagt haben. Kotzen bleibt.

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