Leben

Weg zur Volksfront

Wenn eine kraftvolle Volksfront gegen den menschenverachtenden Neoliberalismus, den Antriebsriemen im Krieg der Reichen gegen die Armen und das dahinter stehende Eliten-, Staats- und Parteienmodell überhaupt möglich in Europa, dann wohl in Frankreich. Auf dieses Experimentierfeld sollte man daher immer wieder schauen. Das Land der Revolution zeigt erstaunliche Reaktionen. Am Sonntag, dem 16. Oktober 2022, versammelten sich in Paris Menschen zu einem Protestzug gegen hohe Lebenshaltungskosten, die Untätigkeit gegenüber dem Klimawandel, zur Verteidigung der Renten und für höhere Löhne. Wieder war eine Mischung der Generationen mit einem hohen Anteil junger Menschen unterwegs, die nicht nur an Zukunft– und Umweltthemen, sondern auch an sozialen Fragen ein reges Interesse zeigten. Aufgerufen hatte La France insoumise (Unbeugsames Frankreich), das linke Bündnis NUPES, Gewerkschaften und Prominente, darunter die frisch gebackene Nobelpreisträgerin für Literatur, Annie Ernaux. Die zentrale Rede an die Marschierer und Demonstranten hielt Jean-Luc Mélenchon:

Ein anderes Leben ist möglich, befreit von der Plünderung durch den Profit. Eine andere Welt ist möglich, befreit von der Plünderung durch den kapitalistischen Produktivismus. Mit dem, was wir heute tun, entwerfen wir eine neue Volksfront.

An der Spitze des Demonstrationszuges u. a. Annie Ernaux und Jean Luc Mélenchon. (Twitter: LFI)
Nach Veranstalterangaben waren insgesamt in mehreren Straßenzügen 140.000 Menschen unterwegs. (Twitter: Francoise Degois)
Das soziale Frankreich erhebt seine Stimme. (Twitter: LFI)

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