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Es brutzelt!

Und wie! Überall! Bald können es sich Grillfreunde leichter machen. Jene, die sich das Kobe-Rind leisten können und eher grillen lassen, weil Spritzer auf weißen Westen immer zu Sottisen einladen, aber auch jene, die sich selber ans heiße Eisen stellen, dort eher den Zentner Fleisch in Supermarkttunke für dünnes Geld befeuern. Beide, die da oben und die da unten, können das gute oder schlechte Steak bald aus dem Fenster auf die Wiese werfen und es sich irgendwann mindestens medium zurück auf den Teller holen. Sofern ein schlauer Fuchs es vorher nicht weggefressen. Die Sonne macht es möglich. Brave New World. David Wallace-Wells, der amerikanischer Autor, der für seine Bücher und Kolumnen zum Klimawandel weltbekannt ist, schrieb 2017 den Aufsatz „Die unbewohnbare Erde , der für Aufsehen sorgte, es zu einem der meistgelesenen Artikel der Veröffentlichungsgeschichte brachte und wie folgt beginnt: „Wenn Ihre Angst vor der globalen Erwärmung von der Angst vor dem Anstieg des Meeresspiegels dominiert wird, kratzen Sie kaum an der Oberfläche dessen, was für Schrecken möglich sind.“ Geändert hat diese Warnung natürlich nichts. Wallace-Wells veröffentlichte am Wochenende die oben beigefügte Karte und schrieb dazu: „Wie nennt man es, wenn eine Hitzewelle den größten Teil des Planeten verschlingt?“ Gute Frage.

Der Mensch in seiner Gier schafft sich wohl ab. Vorher ruiniert man eben noch flott den Planeten weiter, der dann irgendwann ohne das größte auf ihm lastende Übel seine Runden drehen wird, nebst Erholung. Weil beim Thema Erderwärmung und Klimawandel immer ein Blick Richtung derer zu empfehlen, die davon etwas verstehen und sich damit auseinandersetzen, möchten wir hier noch eine Veröffentlichung (Zwei vergleichende Weltkarten, mit einer sehr klaren Aussage.) des schottischen Meteorologen Scott Duncan beifügen, die durchaus aufschlussreich und denen er voranstellte: „So etwas haben wir noch nicht gesehen. Wir können diesen drohenden Hitzenotstand nicht mit dem Sommer 1976 vergleichen. Eine wärmere Welt, dank des vom Menschen verursachten Klimawandels, macht es fast mühelos möglich, die Schwellenwerte für extreme Hitze zu überschreiten. Wir sehen dies überall auf der Welt – nicht nur in Europa.“

Die wahren Herrscher, die Neocons und ihre Milliardäre mit all ihrem Geld, Einfluss und echter Macht haben sich weder um Artikel noch um Bücher oder gar das Klima jemals geschert. Wem der Mensch egal, dem ist auch der Planet schnuppe, zumal man längst daran arbeitet, sich in den Weiten des Weltraums einzurichten, wenn hier auf Eden das große Verrecken beginnt. Die Privatjets, Yachten und SUVs der Eliten werden völlig losgelöst von Umwelt, Klima und Temperaturen so oder so teurer und größer. Zum Fuhrpark gehören nun eben noch Weltraumraketen. Man gönnt sich ja sonst nichts. Damit zumindest das alles so bleibt, wird jetzt auch dem Regenwald im Kongo der Garaus gemacht, weil dort viel Öl und somit ein neuer Reibach zu machen. Der Kapitalismus in seiner neoliberalen Hochphase funktioniert auch in seinem Untergang blendend. Und er wird weiterhin gepriesen von den weltweit agierenden Eliten, als jenes Allheilmittel, welches der Welt Glück und Segen bringt. Warum wohl? Die oben abgebildete Karte erinnert jedenfalls ein wenig an den alten Gustaf Gründgens Filmtitel Tanz auf dem Vulkan“. Dort singt Gründgens: „Wenn die Bürger schlafen gehen, in der Zipfelmütze und zu ihrem König flehen, dass er sie beschütze.“ Passt gut zu uns Deutschen. Dennoch kein König weit und breit, der die brennende Sonne etwas runterdimmt. Der Zug ist längst abgefahren, so viel wissen auch die Könige, wozu also noch Theater machen. Unter den heutigen Königen der Ohnmacht, die ehemaligen Grünen. An Umwelt und Klima längst so desinteressiert wie an Frieden und Abrüstung.

Grüne Leidenschaften haben nur noch wenig mit dem Klima zu tun.

Die aktuelle Situation ist wahrlich nicht unvorbereitet über uns gekommen oder aus heiterem Himmel, sondern von Menschen für Menschen gemacht. Einst wären in jetziger Lage die Grünen rebellisch geworden, hätten von Straßen und Dächern gemahnt und gewarnt, Schornsteine bestiegen, Plakate und Transparente mit unmissverständlichen Botschaften unters Volk gebracht. Dabei die Rettung des Planeten inklusive der darauf werkelnden Menschheit propagiert, daraus auch viel für die eigene Existenzberechtigung gezogen. So und nicht viel anders hat man sich in der bundesdeutschen und später der gesamtdeutschen Politik etabliert, ist eins geworden mit den schon ewig Etablierten. Von diesen nun etablierten Grünen, zumal in ihrer schon zweiten Regierungsbeteiligung, darf man viel erwarten, ein Aufschrei über den Zustand der Menschheit in sozialer Hinsicht gehört allerdings nicht dazu. Eines sollte jedem klar sein, diese Hitzewelle ist vor allem für die Armen der Ärmsten eine entsetzliche soziale Katastrophe. So wenig wie diese sozialen Fragen interessiert die entrückte Politikblase der Grünen das aus den Fugen geratene Klima und die weiterhin grassierende globale Umweltzerstörung. Hier sei zur Auflockerung eine kurze Rätselfrage eingeschoben. Bitte nicht gleich googeln. Mal Kopf und Gedächtnis bemühen. Kennt jemand aus dem Stegreif den Namen der deutschen Umweltministerin? Klingelt da etwas? Abtauchen als politisches Programm. Die Grünen haben zu dieser Umweltministerin natürlich noch einen Klimaminister. Der heißt Robert Habeck und hat bekanntermaßen noch anderes zu tun, kann dem Klima sozusagen nur im Dritt- oder Viertjob seine Aufmerksamkeit widmen.

Grüne haben aktuell eben wichtigere Schwerpunkte zu beackern. Oder sollte man sagen Kriegsschauplätze? Man sieht sie förmlich vor sich, wie sie die Oberkörper über Generalstabskarten beugen, die Weiten des Ostens mit militärischem Auge durchmessen. Die Heeresgruppe Grün, die mobil machte und sich nun im permanenten Einsatz befindet. Da müssen die Umwelt und der Planet noch einen Moment warten, schwere Waffen sind halt reizvoller als dieses nervige Klima. Die allermeisten Kinder, obwohl sie es nicht dürfen, sitzen auch lieber heimlich wie unheimlich vor der Playstation mit ‚Call of Duty‘ als die Balkon- oder Gartenblumen der Eltern zu gießen. So gehen manche Blumen eben ein.

Der Hitze folgen Trockenheit und Dürre. Wasser kostbar wie Gold. (Foto: andreas160578 auf Pixabay)

Der Kapitalismus – und der kapitalistische Wachstumszwang – ist die Hauptursache für den Zusammenbruch des Klimas. (Jason Hickel, Autor und Ökonom, Professor an der ‚Autonomen Universität Barcelona‘)

 

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