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FC Chelsea in der Dämmerung

In den Meldungen, so diese in Deutschland formuliert werden, dass Roman Abramowitsch, der Noch-Besitzer des FC Chelsea, in Großbritannien auf der Sanktionsliste gegen russische Oligarchen gelandet ist, wird ein wichtiger Sachverhalt verschwiegen. Wieder ein Beweis von fehlender Sorgfalt. Es ist nicht ganz unwichtig, so man vom Russen Abramowitsch spricht, daran zu erinnern, dass dieser seit dem 28. Mai 2018 zusätzlich auch israelischer Staatsbürger ist. Als Kind jüdischer Eltern hatte er einen berechtigten Anspruch auf einen israelischen Pass. Zur Redlichkeit von Meldungen sollte immer der vollständige Hintergrund gehören, nicht nur was einem gerade passt.

Durch die eingetretenen Ereignisse könnte die Ära des FC Chelsea unter Europas Großklubs vorbei sein, die einzig dem Geld von Abramowitsch zu danken war. Außer eingefleischten Chelsea Anhängern trauert dieser schwindenden Ära wohl kein Fußballfan nach. Die Sanktionen gegen Abramowitsch haben sofort Auswirkungen auf den Chelsea Football Club, den Abramowitsch gerade zu verkaufen versuchte. Die Sanktionsmaßnahme hat diesen Prozess effektiv blockiert. Eine Londoner Regierungsquelle teilte der Redaktion des britischen Guardian mit, dass sie einen Antrag zum Verkauf des Klubs und der Lizenz prüft, sobald das Thema auf der Tagesordnung. Diese Lizenz würde allerdings nicht erteilt, wenn dabei Abramowitsch von dem Verkaufserlös profitieren könnte, während er noch unter den eingeleiteten Sanktionen steht. Nadine Dorries, die britische Ministerin für Kultur, Medien und Sport, sagte in einem offiziellen Statement, dass eine spezielle Lizenz für den FC Chelsea ausgestellt worden sei, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, das Bezahlen von Mitarbeitern und den bestehenden Ticketverkehr sowie den Besuch von Spielen zu ermöglichen, aber dass Abramowitsch nicht mehr von seinem Besitz des Klubs profitieren darf. Die Unsicherheit um den FC Chelsea sorgt für allerhand Unruhe in der teuersten Liga der Welt, die Premier League macht immerhin fast 6 Milliarden Euro Umsatz. Diese Gelddruckmaschine darf durch nichts ins Stocken geraten. Der Vorgang Abramowitsch ist jetzt auch ein Vorgang Chelsea und Premier League, der in nächster Zeit den Unterhaltungsbetrieb Fußball noch intensiv beschäftigen wird.

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