Leben

Flucht vor Wahnsinn

Als die beiden Kandidaten für die Johnson-Nachfolge im Vorsitz der Tories und damit im Amt des Premierministers von Großbritannien, Rishi Sunak und Liz Truss, im TV-Kanal der menschenverachtenden Murdoch-Dreckschleuder Sun antreten mussten, schwante vielen Beobachtern schon im Vorfeld etwas zwischen Drama und Kabarett. Sie sollten nicht enttäuscht werden. Auf dem Höhepunkt der Scheindebatte zum Erhalt konservativer Herrschaft bewarfen sich Sunak und Truss verbal mit Dreck, hielten immer dem jeweils anderen die gemeinsam verantworte und durchgesetzte Schreckenspolitik vor und beschrieben diese als Übel für das Land, richteten sich sozusagen selbst. Der Moderatorin Kate McCann hatte es bei diesem intellektuellen Tiefflug schon die Sprache verschlagen. Was etwas heißen soll, schließlich arbeitet sie für Rupert Murdoch, wo das Waten in Dreck und Schmutz und die Produktion von solchem zur Religion erhoben und mediales Tagwerk. Plötzlich gab es in dem Live-Format einen Knall und Frau McCann ward umgefallen und lag in tiefer Ohnmacht. Die Sendung wurde umgehend abgebrochen. Der erste Schrecken ist aber gebannt. Kate McCann geht es absolut gut und keinerlei gesundheitliche Folgen oder gar Schäden und Nachwirkungen sind zu verzeichnen. Gut so. Nur eine Ohnmacht. Böse wie kluge Zungen in Großbritannien spekulieren längst, ob diese Ohnmacht nicht einen erklärbaren Grund hatte, die bewusste oder unbewusste Flucht vor dem Wahnsinn, der sich da vor den Augen der Ohnmächtigen abspielte.

*Beitragsbild: Liz Truss und Rishi Sunak

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