Sport

Gratulation: Olympisches Edelmetall ganz ohne AB

Allen Medaillengewinnern Respekt für ihre sportliche Leistung bei den XXIV. Olympischen Winterspielen in Peking. Deutschland landete in der Medaillenwertung (27 Medaillen: 12 x Gold, 10 x Silber, 5 x Bronze) der Nationen auf Platz zwei. Ein großer und beachtlicher Erfolg. Auf Platz eins die Norweger, ein klassisches Wintersportland. Platz drei ging an Gastgeber China, kein klassisches Wintersportland. Erneutes Zeichen der Verschiebungen von Machtverhältnissen auf unserer Erde, die auch im Sport unübersehbar. Der höchste Titel im Sport, ein Olympiasieg, lässt sich sogar ohne politischen Tourismus aus der Heimat erringen. Eine gute Nachricht und wohltuende Erkenntnis. Der obligate Politikerauflauf aus Anlass publikumswirksamer Sportereignisse wirkt ja oftmals deplatziert bis peinlich. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock wollte nicht zu den Olympischen Spielen nach China reisen. Dies verkündete sie im Vorfeld der Spiele als eine „persönliche Entscheidung“ an allerhand Orten zu vielen Gelegenheiten. Sie schob noch hinterher: „Ich bin großer Sportfan, aber zu Olympia werde ich in dieser Zeit definitiv nicht fahren – das war für Außenminister auch in der Vergangenheit nicht üblich.“ Hier teilte jemand öffentlich mit, etwas nicht zu tun, was sowieso nicht getan worden wäre. Vielleicht sieht so Diplomatie aus, weswegen wir lieber nochmals zum Sport kommen, womit natürlich nicht das Kommerzspektakel des IOC gemeint.

Auf die Sportler soll geschaut werden. Sportlerinnen und Sportler haben diese Winterspiele in Peking mit Sportsgeist betrieben und die unseren dabei Deutschland so erfolgreich wie schon lange nicht bei Olympia gemacht. Viele Wintersportler sind keine verhätschelten und hochgejubelten Wohlstandsbürger der Machart heutiger Fußballprofis, denen Millionen ohne größere Anstrengung und Leistung in den Hals geschoben werden. Umso mehr gebührt diesen Olympioniken, von denen viele einem Job nachgehen, studieren oder von eher kärglichen Zuwendungen der Sporthilfe existieren müssen, unser aller Respekt. Zumal ihr Weg zu Olympia oftmals über Jahre hinweg mit viel Trainingsaufwand und einer täglichen Schinderei verbunden ist, unter der besagte Fußballprofis stöhnend und klagend zusammenbrechen würden.

Nancy Faeser, ihres Zeichens Bundesministerin des Innern und für Heimat, damit hierzulande auch „Sportministerin“, fand übrigens bei allen Gratulationen Richtung Olympiasiegern und Medaillengewinnern immer einen angenehm persönlichen Ton und die passenden Worte der Freude und Anerkennung. Bundeskanzler Scholz hat sich seiner Ministerin darin wohltuend angeschlossen.

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