Es geht hier nicht um Paul Scofield, einstiger Heroe unter den Shakespeare-Mimen. Die Rede ist vielmehr vom schmächtigen Karl Lauterbach, der dick rauskam. Corona sei Dank. Eines vorangestellt. Dieser Mann besitzt Abschlüsse und berechtigte Titel für die den meisten seiner Kollegen im Deutschen Bundestag Talent, Intellekt und Fleiß fehlen. Dieser Abgeordnete zog uns manchen Zahn der Unwissenheit und war Kompass im orientierungslosen Pandemiesturm auf wirrer Politiksee. Was Karl Lauterbach die letzten 12 Monate auf die Menschen niederprasseln ließ, war dennoch oftmals zu viel des Guten und irgendwann unverdaulich. Er twittert bis heute im Takt eines AK-47, doziert Tag um Tag über neue Studien, sitzt des Abends in Talkshows und des Morgens in Magazinen. Eine Kassandra auf Betriebstemperatur. Selbst dem geneigtesten Lauterbach-Fan muss da die letzte Puste ausgehen. Allein die Rückerinnerung seiner Äußerungen rund um den Impfstoff AstraZeneca führen gesammelt zu einer Ohnmacht, mindestens zu Hirnsausen. Das besonders dieser Impfstoff kein wirkliches Vertrauen unter den Menschen gewinnen konnte und längst als zweitklassig gilt, ist auch seinem Verteidiger Karl Lauterbach anzukreiden. Jener Karl Lauterbach hat sich in der Flut seiner Expertisen, Impfstoffkombinationen, Mutanten-Beurteilungen und Zukunftsprognosen zwischen kommenden Lichttagen und drohender Dunkelheit irgendwann verrannt. Hilfreich für Fachleute. Sicher. Doch für Otto Normalverbraucher ein nicht zu lösender Rubik-Würfel.
Kein wohlmeinender Freund oder Genosse war zur Stelle, um den erlösenden Satz „Karl, jetzt mal Pause“ auszusprechen. Dennoch hat dieser Karl Lauterbach sich mit seinem Engagement zur Aufklärung berechtigt Achtung und Ehre erworben und es nicht verdient, von Idioten und deren Radikalinski-Kumpanen an den Pranger gestellt und sogar bedroht zu werden, welche hierzulande verharmlosend „Querdenker“ genannt werden. Man dachte bei Karl Lauterbach sogar des Öfteren „was für ein formidabler Gesundheitsminister er doch wäre“. Mehr Kompetenz auf diesem Ministersessel wohl nicht möglich. Nun liest man von vergessenen Nebeneinkünften und denkt „auch nur einer wie die anderen“. Und dann gibt es ja noch die kompetenzlose SPD in der Abendsonne ihres Untergangs, die diesen Kompetenten in NRW auf einen sehr weit abgeschlagenen Listenplatz setzte, der eine Rückkehr in den Bundestag höchstwahrscheinlich verhindert. Bevor die SPD untergeht, frönt diese noch ihrem letzten Talent, die einzig Vorzeigbaren zu versenken. Darin für Karl Lauterbach allerdings kein Mitleid, er wollte von dieser Truppe immerhin Vorsitzender werden. Ach, Karl.