Kultur

Kubrick

Nur 13 Spielfilme brachte er auf die Leinwand. Jeder zog unterschiedliche Reaktionen nach sich und bildete Fangemeinschaften, die bis heute unter Cineasten fortleben. Was heißt schon „nur“ bei einem Filmgenie, wie es der 1999 verstorbene Stanley Kubrick war? Alle Filme von Kubrick basieren auf literarischen Vorlagen. Wenn Kubrick zum Bücherregal ging, konnte daraus Jahre später ein filmischer Geniestreich erwachsen. Vieles von Kubrick ist noch sehr gegenwärtig in seinen Filmen. Raffinierte Bildkompositionen, ein unverwechselbarer Stil und gigantische optische Effekte, die er vor dem Computerzeitalter und dem Animationskino auf die Leinwand brachte, schrieben Filmgeschichte. Erstaunlicherweise haben sie ihre Wucht und Einmaligkeit bis heute bewahrt. Kubrick hat seine Filme gern in zwei zentrale Abschnitte unterteilt, erst der Aufstieg einer Figur, dann deren unaufhaltsamer Abstieg. Wahnsinn und Entfremdung am Endpunkt eine Talfahrt, zu der Kubrick seine Zuschauer mitnahm. Dazu passt auch die Bildführung von Kubrick. Die Kamera in Kubrick-Filmen bewegt sich oft rückwärts, dadurch entsteht der Eindruck, seine Figuren werden in ein unaufhaltsames Schicksal gezogen. Natürlich war auch die Musik seiner Filme legendär. Beethoven und andere Klassiker in ‚Uhrwerk Orange‘ oder Schubert und Händel in ‚Barry Lyndon‘. Nicht zu vergessen der Ausklang von ‚Full Metal Jacket‘ mit Paint Black von den Rolling Stones und der Neutöner György Ligeti in ‚2001‘. Und diese trostlosen Orte! Ob der Schützengraben in ‚Wege zum Ruhm‘ oder der Steinbruch in ‚Spartacus‘, Kubricks Orte konnten roh und erbarmungslos sein.

Lentulus Batiatus nähert sich dem Steinbruch. Spartacus

Was für Eindrücke, wenn Kubrick-Bilder mit der Musik verschmelzen. Die futuristischen Raumschiffe in ‚2001‘ zu den Klängen eines Wiener Walzers, Rossinis Ouvertüre zur ‚Diebischen Elster‘ untermalt eine Gewaltorgie in ‚Uhrwerk Orange‘. Die atomare Apokalypse in ‚Dr. Seltsam‘ wird durch die einschmeichelnde Stimme von Vera Lynn begleitet. Ligetis Requiem erklingt in ‚2001‘ bedrohlich, sobald der schwarze Monolith auftaucht, den die Affenmenschen der Urzeit so einfach und neugierig berühren wie Tausende Jahre später die Wissenschaftler der Raumstation. Wer könnte den Klang von Schuberts Klaviertrio Nr. 2 vergessen, während sich in völliger Harmonie und wie in Zeitlupe Ryan O’Neal der Schönheit von Marisa Berenson nähert? Ein Höhepunkt von ‚Barry Lyndon‘. Diametral zur brutalen Kriegshandlung das Lied ‚Der treue Husar‘ aus ‚Wege zum Ruhm‘, welches am Ende des Films und vor dem nächsten Gemetzel von Kubricks künftiger Ehefrau Christiane Harlan geboten wird. Ein unschuldiges Volkslied von einer verängstigten jungen Frau gesungen als Gegensatz zur Rohheit des Krieges, während die Kamera über verbrauchte wie leere Soldatengesichter fährt, auf die der Tod wartet. Aus Gejohle werden Tränen und Endzeit. Das konnte Kubrick wie kein anderer ohne einen Anflug von Sentimentalität. Das vielleicht größte Bild der gesamten Filmgeschichte ist gar nicht in Worte zu fassen und sollte nur von großer Kinoleinwand prangen. Es stammt natürlich von Kubrick. Befreit von Raum und Zeit, monumental und triumphal kommt die Schlussszene aus ‚2001‘ auf uns zu. Zur gigantischen Musik von Richard StraußAlso sprach Zarathustra‘, fährt die Kamera in das Schwarz des Monolithen, um dann im Weltraum aufzutauchen, und da kommt er in einem Zeitmaß der Unendlichkeit zwischen Planeten und Raumschiffen hervor, der Fötus im All mit seinen stahlblauen Augen. Nie war Kino größer.

Vor dem Gemetzel die Traurigkeit. Wege zum Ruhm (Christine Harlan, später Christine Kubrick.)

Niemand kann das Werk von Kubrick final erklären oder ausloten. An einer Kubrick-Analyse kann man sich nur verheben. Hier soll so etwas auch nicht im Ansatz versucht werden. Nur ein bisschen Lust auf Kubrick-Filme, die sollte wieder angefacht werden. Was noch? Wenden wir uns chronologisch den Werken von Kubrick zu. ‚Furcht und Begierde‘ (1953), ‚Der Tiger von New York‘ (1955) und ‚Die Rechnung ging nicht auf‘ (1956) waren noch Testläufe für den Filmemacher und Regisseur Stanley Kubrick. Dann der erste vernehmliche Paukenschlag von Kubrick. ‚Wege zum Ruhm‘ von 1957, liefert eine ewige und immer wiederkehrende Geschichte. Ruhmsüchtige und ordensgeile Generäle verheizen Soldaten bei Unmöglichkeiten und schieben ihnen den schwarzen Peter zu, wenn ihr Spiel nicht aufgeht. Kubrick zeigt die Gegensätze von oben und unten. Während sich die Generäle in edlen Schlössern feine Speisen servieren lassen, fliegt die Kamera über Schützengräben, wo Massen an Menschen wie Tiere in Dreck und Nässe auf das Abschlachten warten. In Zeiten eines Krieges erscheint uns ‚Wege zum Ruhm‘ aktueller denn je. Das Verrecken für Volk und Vaterland in den Schützengräben des 1. Weltkriegs ist seltener so eindringlich gefilmt worden. 

In ‚Spartacus‘ von 1960 bietet uns Kubrick eine Art Fresko von gigantischen optischen und historischen Ausmaßen. Kein billiger Sandalenfilm. Noch heute ein außergewöhnlicher Streifen, der natürlich im Vergleich mit Filmen wie ‚Gladiator‘ veraltet wirken muss, es in einigen Passagen auch ist. Noch heute ist Kubrick dafür zu loben, dass er der Geschichte kein damals übliches Happy End gab. Erstaunlich frisch wirken immer noch die Kampfszenen. In Erinnerung bleiben die schauspielerischen Leistungen. Kirk Douglas bewältigt den Spartacus gut. Die wohl bedeutendsten Schauspieler der englischen Geschichte, Laurence Olivier und Charles Laughton bieten sich eine Art Schauspielduell. Die eisige Kälte des Machtmenschen Crassus (Laurence Olivier) und die Ironie des Senators Gracchus (Charles Laughton) sind sehenswert. Aber beide werden in diesem Film von Peter Ustinov überstrahlt, der als Lentulus Batiatus, jede Szene beherrscht, die er betritt. Seine Rolle ist mit viel Witz und Humor ausgestattet, was bei dem Besitzer einer Gladiatorenschule nicht unbedingt auf der Hand liegt. Ustinov ist jedenfalls in seinem Element und bekam ein Jahr später für seine Darbietung einen Oscar.

Unappetitliche Herren mit Manieren und guten Anzügen. Peter Sellers und James Mason in ‚Lolita‘.

‚Lolita‘ von 1962 fängt frivol an. Im Vorspann steckt James Mason der kommenden Lolita Wattebäuschchen zwischen die Zehen und lackiert ihr die Nägel. Das puritanische Amerika war merkwürdigerweise nicht auf den Barrikaden, sie haben Kubricks Anspielung nicht verstanden. (Hitchcock sollte zu der Zeit noch die Kamerafahrt auf ein Bidet verboten werden.) James Masons erster Blick auf die Stieftochter während der Gartenbesichtigung lässt alles ahnen, was da noch kommen wird. Bald schickt Mason Bonbons, dabei bleibt es nicht. Nabokovs berühmtester Roman ist schwer verfilmbar. Das Buch wurde bei seiner Veröffentlichung stark angegriffen. Es gab regelrechte Zeitungskriege um den Roman. Was für die einen Kunst, das war für andere Pornografie und perverser Schund. Bei einem Thema wie Stiefvater fängt Verhältnis mit Stieftochter an, ahnt man die Debatte. Kubrick hat den Stoff geschafft und ist dabei in keine schmutzige Falle getappt. Was er vor allem seinen Schauspielern zu verdanken hat. Mit Sue Lyon, Shelly Winters, James Mason und Peter Sellers stand ihm ein grandioses Quartett zur Seite.

1964 dann die teuflische Satire ‚Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben‘. Die Betankung eines Atombombers in der Luft wirkt wie ein Paarungsakt. Am Ende wachsen Atompilze. Vorher erleben wir den grandiosen Georg C. Scott als General Thurgudson beim zwanghaften Kaugummikauen, neben ihm agieren von den Ereignissen völlig überforderte Entscheidungsträger. Die wirken im Angesicht der Apokalypse in ihren Uniformen und Anzügen wie herausgeputzte Kinder und werden von Kubrick als aufgeblasene Maulhelden entlarvt. Der Film reiht viele komische Darbietungen aneinander. Peter Sellers gleich in drei Rollen, ihm ebenbürtig George C. Scott. Hinter dem Lachen zeigt uns der Film den Wahnsinn der Menschheit. Wir sind es selbst, die eine angeblich perfekte Technologie erschaffen und nach unserer Logik benutzen, die dann in ein katastrophales Ergebnis führt. Dieses Ergebnis sieht im Film so aus: Die nukleare Abschreckung der USA und die russische Antwort darauf, deren „Weltvernichtungsmaschine“, funktionieren genau wie vom Menschen erdacht und zerstören das Leben auf der Erde.

Nach der Weltvernichtung will der nächste Krieg gut vorbereitet sein. Dr. Seltsam (Peter Sellers)

Unverzichtbar die Legende ‚2001: Odyssee im Weltraum‘ von 1968. Der Vorspann ein Wagnis, drei Minuten bleibt die Leinwand schwarz, nur die Musik von Richard Strauß. Wir sind tatsächlich am Beginn, es werden die Sterne erst geboren. Aus diesem Dunkel gibt es kein Entkommen, im Anfang schon das Ende. Bis heute weiß man nach Ansicht des Films nicht, worum es wirklich geht und betritt das Reich der Spekulation. Leichte Kost sieht anders aus. Aber warum sollen Zuschauer es immer leicht haben? Man weiß instinktiv, dass man einen der größten Filme aller Zeiten gesehen und erlebt hat. Erklären kann man es aber nicht. Der berühmte Filmkritiker Roger Ebert hatte nach dreimaliger Ansicht die vielleicht passendste Erklärung: „2001: A Space Odyssey ist eine philosophische Aussage über den Platz des Menschen im Universum.“ Besser lässt es sich wohl kaum treffen. Der Film bezieht seine Wirkung von einer genialen Mixtur aus Musik, Bildern und Effekten, die bis heute atemberaubend wirken und sogar in unserem Computerzeitalter bestehen. Kubrick hatte dafür keine Computer verfügbar oder nötig. Der Film besitzt eigentlich keine erkennbare Handlung, er ist eher auf der Suche und geht dabei auf einen gewaltigen Trip. Und immer wieder der Monolith. Vieles entzieht sich jeder Kategorisierung und Wertung. Nur eines ist klar, Begriffe wie Geniestreich und Meisterwerk sind bei diesem Film noch untertrieben. Warum? Schauen Sie ihn sich an und urteilen bitte selbst.

Ein Knochen am Beginn des gewagtesten Bildschnitts der Kinogeschichte. 2001: Odyssee im Weltraum

Das 1971 entstandene Werk ‚Uhrwerk Orange‘ ist eine Gewaltorgie mit dystopischer Story. Beeindruckende Sequenzen und gewaltige Musik durchziehen den Film, der in vielen Kreisen längst Kultstatus genießt. Die Romanvorlage stammt von Anthony Burgess. Der Schreiber dieser Zeilen gesteht es ein, mit diesem Film wie mit dem Buch konnte er nie etwas anfangen. Die großartige Musik hat daran nichts geändert. In ‚Barry Lyndon von 1975 bekommt der Zuschauer ein Gefühl, als würde er in ein Gemälde aufgesogen werden. Welche Farben, welche Pracht. Der Film spielt in der Zeit des Siebenjährigen Krieges und zeigt uns das Leben, den Aufstieg und Fall eines Mannes zwischen Liebe, Betrug, Glücksspiel, Fahnenflucht, Duellen, Glück und Unglück. Der Kubrick-Film, der heute vielleicht am wenigsten fesselt, obwohl die prächtigen Bildfluten faszinieren. Zu fern und zu erhaben wirkt die Geschichte, die extrem ruhig erzählt wird. Geschmackssache. 

Zwei Besessene des Films unter sich. Jack Nicholson in Hochform und mit einer außerordentlichen Performance war für Kubrick ein kongenialer Partner und liefert auch deshalb eine seiner größten Darstellungen ab. Wenn der VW-Käfer der Familie von Jack Torrance in Shining‘ aus dem Jahr 1980 die Fahrt zum Overlook-Hotel aufnimmt, kommt die Angst auf leisen Sohlen, aber spürbar. Von ganz oben gefilmt, begleiten wir die dreiköpfige Familie Richtung Grauen. Ein unaufhörliches Vorwärtsdrängen in ein unweigerliches Schicksal. Was für eine Kamerafahrt! Dazu Musik von Hector Berlioz. Jack Nicholson/Torrance hütet über den Winter das leere Hotel und schreibt ein Buch, nur seine Frau und sein kleiner Sohn Danny sind in unwirklicher Umgebung dabei. Danny besitzt noch die fatale Gabe, das „Zweite Gesicht“ (Shining) zu besitzen und wird deswegen von unheilvollen Visionen geplagt. Die Geräusche, die sein Dreirad beim Überrollen von Parkett und Teppichen machen, gehen den Zuschauern ins Mark. Jack trinkt derweil, unterhält sich zuvorkommend mit Toten und wirft monoton einen Baseball an die Wand und starrt auf das Modell eines Labyrinths. Aber schreibt er auch? Wer konnte je Wahnsinn realistischer darbieten als Jack Nicholson? Als seine Ehefrau Jacks Manuskript entdeckt und einen Blick auf wohl tausend Seiten wirft, ist sie allerdings fassungslos. Alle Seiten beschrieben. Zeile um Zeile, Seite um Seite, Kiste um Kiste immer nur ein Satz: „A work and no play makes jack a dull boy.“ Jack wird demnächst die Schreibmaschine mit der Axt tauschen. Kubricks Kamerafahrten, die klaustrophobische Atmosphäre, das „Zweite Gesicht“, alles steuert aufs Verderben zu und ins Labyrinth hinein.

Bedrohliche Töne von einem Dreirad. Shining

‚Full Metal Jacket‘ aus dem Jahr 1987 warf die Frage nach dem ultimativen Vietnam Film erneut auf. Konnte es nach ‚Apokalypse Now‘ überhaupt noch einen geben? Eher nicht. Der zweite Teil von Kubricks Vietnam-Epos, der in Vietnam spielt, ist in weiten Teilen längst vergessen. Aber was Kubrick in Teil eins bot, hat Kinogeschichte geschrieben. Erzählt wird die Geschichte einer Gruppe von Marineinfanteristen, die ihre Grundausbildung absolvieren. Der Ausbilder ist ein brüllender Sadist und übler Schleifer, mit einem hasserfüllten Auge auf einen übergewichtigen und etwas trotteligen Soldaten, den er bald nur noch „Paula“ nennt und ständig demütigt. Paula kann wenig, aber erschreckend gut schießen, was die Katastrophe vorzeichnet, die auf einer Armeetoilette ihren Höhepunkt erreicht. Den Ausbilder spielt Lee Ermey, der einst als Staff Sergeants mit dem Marinecorps selber am Vietnamkrieg teilnahm. Ermey kam spät zur Schauspielerei. Die Rolle des Ausbilders war die seines Lebens. Er allein lohnt den ganzen Film. Anteil daran auch der Schauspieler Vince D‘Onofrio als dicklicher Soldat „Paula“. Beide liefern die besten Leistungen des Films. Von ihrem Ausfall zur Halbzeit erholt sich der Film nicht mehr. Viel zu einprägsam blieb den Zuschauern der famose Lee Ermey als Gunnery Sergeant Hartman im Kopf kleben. Daran gemessen, musste alles scheitern, was im Film später noch kam. Selbst der gnadenlose Kampf mit der Scharfschützin des Vietcong.

Am Ende von Kubricks Arbeit und unmittelbar vor seinem Tod noch fertiggestellt, etwas, dass sein Werk nicht mehr bereicherte. Nach Arthur Schnitzlers Traumnovelle brachte er 1999 Eyes Wide Shut‘ heraus. Für Kubrick eher ungewöhnlich, setze er mehr auf Stars als auf Schauspieler. Das damals prominente Schauspieler-Ehepaar Nicole Kidman und Tom Cruise spielte die Hauptrollen. Die sexuellen Andeutungen und Verschachtelungen wirken eher bieder als aufregend, die Story scheint nicht zu funktionieren. In Erinnerung blieb, dass Tom Cruise ein sehr eindimensionaler Schauspieler ist und Nicole Kidman auf der Toilette gute Figur macht. Später sprach sie das letzte Drehbuchwort, das Kubrick in seinem Arbeitsleben geschrieben und inszeniert hat, „Ficken“. Das wars dann. Auch bei einem Film-Genie darf mal ein Durchläufer dabei sein, der immerhin ein großer kommerzieller Erfolg war. Zu irgendwas müssen auch Stars taugen. Schwamm drüber. Es bleiben für die Filmgeschichte und für heutige und künftige Zuschauer Kubricks Meisterwerke unvergessen. Etwas für die Ewigkeit.

Vielleicht der größte Film aller Zeiten? Könnte gut sein. Er bleibt schwierig und atemberaubend.

Der Schreiber dieser Zeilen hat natürlich Kubrick-Vorlieben und hält, wie sehr viele Cineasten in der Tat ‚2001: Odyssee im Weltraum‘ für einen der größten Filme aller Zeiten. Persönlicher Kubrick-Lieblingsfilm allerdings ‚Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben‘, gefolgt von ‚Shining‘. Wenn es um eine Lieblingsszene geht, muss man bei Kubrick eigentlich passen und zugrunde gehen. Zu üppig und gigantisch ist die Auswahl. Wenn es dennoch sein soll, dann jene, wo der allmächtige Computer HAL in ‚2001′ den Satz spricht: „Ich verliere den Verstand“, um später ein Kinderlied singend, bei dem seine Stimme durch Dekonstruktion immer mehr erstirbt, seine Existenz auszuhauchen. (In der Originalversion singt HAL „Daisy Bell“. In der deutschen Synchronisation „Hänschen klein“.) Künstliche Intelligenz an ihrem Endpunkt, gefilmt 1968. Kubrick war vieles, aber vor allem seiner Zeit voraus.

HAL verlischt. 2001: Odyssee im Weltraum.

Der dauerhafte und letztlich wichtigste Ruf eines Films basiert nicht auf Kritiken, sondern darauf, was die Leute im Laufe der Jahre über ihn sagen und wie viel Zuneigung sie ihm entgegenbringen. (Stanley Kubrick)

Anfang im Ende? 2001: Odyssee im Weltraum

*Sämtliche verwendeten Bilder im Text entstamme Screenshots von Kubrick-Filmen.
*Titelbild: Stanley Kubrick bei der Arbeit. (Screenshot aus TV-Doku von ARTE über Kubrick.)

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