Porträts

Nachruf Kurt Tucholsky

Auf eine Rundfrage, wie er sich wohl seinen Nachruf vorstellt, antwortete Tucholsky in der „Literarischen Welt“ am 15.04.1927 wie folgt:

Wie mein Nachruf aussehen soll, weiß ich nicht. Ich weiß nur, wie er aussehen wird. Er wird aus einer Silbe bestehen. Papa und Mama sitzen am abgegessenen Abendbrottisch und vertreiben sich ihre Ehe mit Zeitungslektüre. Da hebt ER plötzlich den Kopf und sagt: „Denk mal, der Theobald Tiger ist gestorben!“ Und dann wird SIE meinen Nachruf sprechen. Sie sagt: „Ach –!“

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