Leben

Schulterschluss

Junge Menschen, Schüler, Studenten, nennen wir sie hier ruhig „die Jugend“ und die Bewegung „Fridays for Future“ gehen am Freitag, dem 24. September 2021, in Deutschland und weltweit auf die Straße. Sie nennen es „Klimastreik“. Vielleicht nicht die beste Wortwahl. Aber egal. Mögen ihre Ziele in einer Lebensspanne wohl nicht erreichbar, ihre Ansätze in sehr vielen Dingen blauäugig sein und ihre persönlichen Beiträge in Sachen Umwelt und Naturschutz nicht immer einer Prüfung standhalten, so sind sie dennoch engagiert. Darin also wesentlich weiter als die meisten der übersättigten Zivilisationsbürger, denen in ihrer eigenen Wohlstandsblase die Welt und das Leben anderer am Hintern vorbeigehen. Die Älteren könnten einmal unterstützend an die Seite der Jugend treten und sich für diesen Tag einreihen, Flagge zeigen und den Beweis erbringen, dass das Schicksal von Kindern und Enkeln ihnen nicht völlig Schnuppe ist. Es wird zu unser aller Lebzeiten nichts mehr ändern oder retten, dennoch wäre es ein richtiger und notwendiger Akt der Solidarität, des Verstehens und der Akzeptanz gegenüber einer Generation, die wenigstens versucht, es ein Stück weit besser zu machen und zu reparieren, was Vorgängergenerationen zerstörten und in Richtung der sich abzeichnenden Katastrophe führten. Wir müssten sofort aufhören, die Lebensgrundlagen auf diesem Planeten zu vernichten und in einer noch größeren Kraftanstrengung Dinge in Gang setzen, die diese erhalten und erneuern. Umgehend. Jetzt. Sofort. Wird natürlich nicht passieren. Trotz alledem ist an diesem 24.09.2021 weltweit der Platz an der Seite der jungen Generation kein schlechter sondern ein richtiger Ort. Es wäre ein guter und überfälliger Schulterschluss.

Hinweisplakat „Fridays for Future“

*Titelbild: Collage von Gerd Altmann auf Pixabay

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