Tony Blair hat in seiner Zeit als britischer Premierminister (1997 – 2007) die britische Gesellschaft, ähnlich verheerend wie Margaret Thatcher, neoliberal umgebaut, gespalten und zerrissen. Die Auswirkungen seiner schrecklichen Politik, auch dort unter dem großen Lügenbegriff „Reform“ auf den Weg gebracht, sind bis heute fatal spürbar. Infolgedessen können Millionen Briten von dem, was sie mit ihrer Arbeit verdienen, nicht mehr leben oder schrammen am Existenzminimum. Deshalb durchzieht eine Streikwelle das Land. Vor allem der Streik der wirklich ausgebeuteten Mitarbeiter der Bahn- und Verkehrsbetriebe bekommt dabei Aufmerksamkeit. Was sagt nun Tony Blair, immerhin ehemaliger Parteivorsitzender der Arbeiter- und Gewerkschaftspartei Labour dazu? Tony Blair ist der Meinung: „Das Land kann sich im Moment eine ganze Welle von Streiks im öffentlichen Sektor nicht leisten.“ So redet jemand, dessen Familienportfolio gerade die 50 Millionen Pfund erreicht hat. Stichwort „nicht leisten“. Er hätte es auch direkter und ehrlicher sagen können. Arbeitet gefälligst für eure Hungerlöhne und stört nicht die Ordnung. Die Musk und Bezos brauchen schließlich weitere Milliarden. Und ich als Milliardärslaufbursche will mein Besitz-Portfolio bald auf 60 Millionen hochtreiben. Also an die Arbeit. Hätte er sagen können. Hat er natürlich nicht. Solche Leute haben sich immer unter Kontrolle. Der politische Biedermann zeigt nie den neoliberalen Brandstifter, selbst wenn er inzwischen Pensionär und Multimillionär. Sogar die Tatsache, Großbritannien mit Lügen und Desinformationen seiner Regierung in einen völkerrechtswidrigen Krieg geführt zu haben, perlt an diesem Mann ab. Er kann es sich leisten.
*Beitragsbild: Tony Blair (Screenshot BBC-News, 1.07.2022)