Berlin

Schnell weg damit

Ob diese Art der Bücherentsorgung – siehe obiges Beitragsbild – für einen geistigen Ort wie die Humboldt-Universität angemessen, soll hier nicht beurteilt werden. Sich von Büchern trennen, um das Wort Entsorgung nicht weiter zu strapazieren, ist für Privathaushalte oder Universitäten offensichtlich gleichermaßen eine heikle bis schwierige Angelegenheit. Es gibt ja das Bonmot von Harald Schmidt „Sie müssen natürlich erst einmal Bücher haben, um sie wegzuschmeißen.“ Wovon man im Fall der Berliner Humboldt-Universität allerdings ausgehen darf. Die berühmte Universität der deutschen Hauptstadt, wenige Meter von jenem Ort entfernt, wo einst brauner Mob unter feuriger Unterstützung von Studenten und gaffenden Volksgenossen Scheiterhaufen für Bücher errichtete, hätte eine dezentere Art der Trennung von ihren alten Buchbeständen wählen sollen. Unsägliche Erinnerungen kommen halt hoch, wenn jemand, warum auch immer, Bücher so lieblos, vulgär und plump einfach auf die Straße kippt. Beim nächsten Aufräumen vielleicht einmal darüber nachdenken. Die Sendung von Harald Schmidt, aus der genanntes Zitat entlehnt, hieß übrigens „Bücher weggeschmissen – leicht gemacht.“

*Beitragsbild: Weggeworfene Bücher vor der Humboldt Universität (Foto: Twitter)

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